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Donnerstag, 12. November 2015

Ich hasse alte Menschen – Sicht eines Busreisenden


Ich wurde dazu erzogen älteren Menschen im Bus meinen Sitzplatz anzubieten, wenn alle anderen belegt oder schwer zu erreichen sind. Daher bin ich einer der letzten, der sich weigern würde für einen älteren Mitbürger aufzustehen (Das ist selbstverständlich und jeder der nicht selbst alt oder behindert ist, sollte sich dazu verpflichtet fühlen bedürftigen einen Sitzplatz anzubieten).

Doch dann gibt es da diese Griesgräme, die mit so ner Fresse als ständ "der Russe" vor ihnen den Bus betreten und noch bevor du irgendetwas sagen kannst haben sie schon den Stock gegen dich erhoben und legen los. „Mach dich da vom Acker du Lümmel, das ist mein Platz! Das ist ja unerhört. So eine Frechheit. WEG DA“.

„Wenn Sie die Kraft haben hier wie der letzte Voll Assi den Bus zu betreten und mich aus Leibeskräften anbrüllen und mir sagen, dass ich mich verpissen soll, dann haben sie auch verdammt nochmal die Kraft dazu die Fahrt über zu stehen.“ Seh ich doch nicht ein, dass wenn mir jemand so blöd kommt, ich ihm dann auch noch einen Gefallen tue. Man kann mich immer höflich fragen, ob ich nicht bereit wäre meinen Platz herzugeben, aber wer mich von vornherein so dumm anmacht, der hat meine Höflichkeit und meinen Respekt nicht verdient. Da kann derjenige meinet wegen nur ein Bein haben. MEINEN SITZPLATZ KRIEGT DER SO NICHT!

Und diese alten Griesgräme bestehen ja auch auf bestimmte Plätze. Da kannst du ganz alleine in diesem verfickten Bus auf einem dieser Plätze mit dem grünen Kreuz drüber sitzen und genau da will dann die alte Omma sitzen, die gerade eingestiegen ist. Und egal ob du jetzt am Gang oder am Fenster sitzt, du sitzt auf ihrem Platz. Was soll das? Fick dich doch, denke ich dann immer. Der andere Platz ist doch genau so gut.

Ich rutsche dann natürlich trotzdem rüber und lasse denjenigen auf dessen Lieblingsplatz sitzen. So auch einmal, als sich dann ein älterer, freundlicher Herr neben mich setzte und fragte, ob ich auch eine Behinderung habe. „Nein“, entgegnete ich ihm und versank wieder in meinen Gedanken. Ungefragt erzählte er mir daraufhin von seinen chronischen Leiden, was ich aber gekonnt ignorierte, bis er mich nach einigen Minuten fragte, was ich denn genau für eine Behinderung hätte. „Ich hab ein 100 Jahre altes Geschwür an meiner rechten Backe, dass mich ständig fragt ob ich behindert bin.“ Danach war dann zum Glück Ruhe und ich dachte mir die restliche fahrt über nur: ICH HASSE MENSCHEN!

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